2008 Bat Boy

In einer Höhle werden die Kinder Rick, Ron und Ruthie Taylor von “Bat Boy” angefallen, einer Mischung aus Fledermaus und Junge. Bat Boy wird gefangen und dem Tierarzt Dr. Parker übergeben, damit er ihn einschläfert. Parkers Frau Meredith jedoch hat Mitleid mit dem armen Wesen und bittet ihren Gatten , bat Boy in der Familie aufwachsen zu lassen. Dr. Parker willigt ein – in der Hoffnung, in die reichlich zerrüttete Ehe möge die frühere Harmonie und Leidenschaft zurückkehren.

So erhält bat Boy bei den Parkers daheim Unterricht und lernt Englisch von BBC-Kassetten. Sein erstklassiges Benehmen wir nur hin und wieder von schwer zu unterdrückenden Anfällen von Blutgier getrübt. Nicht zuletzt Parkers Tochter Shelley beobachtet Bat Boys Wandlung von einem gruseligen Haustier zu stattlichen jungen Mann mit Wohlwollen. Allerdings: Das Haus verlassen darf Bat Boy mit seinem ungewöhnlichen Erscheinen nicht. Als im Dorf, das von einem mysteriösen Rindersterben heimgesucht wird, eine religiöse Erweckungszeremonie gefeiert werden soll, begehrt Bat Boy auf. Er will sich nicht länger wegschließen lassen und zeigt sich der Menge. Der Anfängliche Schrecken wandelt sich schnell in eine allgemeines Freudenfest – bis Dr. Parker erscheint und verkündet, Bat Boys Biss habe Ruthie Taylor getötet. Eine Hetzjagt beginnt. Bat Boy flieht mit Shelley in den Wald, wird aber schließlich gestellt. Um ihn zu retten, enthüllt Meredith Parker wiederstrebend ihr schreckliches Geheimnis um Bat Boys Herkunft – aber es ist zu spät, um den blutigen Showdown noch abzuwenden.

Fotos

Presse

Schauspieler und Publikum waren mit viel Spaß bei der Sache, und die Inszenierung von Martin Schmidt, Julian Goletzka und Re­ gina Grundmann sowie die Musik unter Leitung von Göran Unzner konnten sich durchaus mit den Darbietungen der großen Profi­-Musicaltheater messen.

Wetzlarer Neue Zeitung (07.06.2008)

Fledermausjunge mit Fangzähnen und Herz [...] Höhepunkt dieses Schauspiels mit Musik ist die Szene, in der die verblendeten Dorfbewohner inbrünstig Halleluja schreien und gleichzeitig unisono mit einer Art Kreuzige ihn Bat Boy zu Strecke bringen.

Gießener Allgemeine (10.06.2008)

Flavia Hirschfelder als Bat Boy beeindruckt durch eine intensive Körpersprache.

Oberhessische Zeitung (10.06.2008)

Mutig war die Entscheidung der Musicalgruppe an der Goetheschule Wetzlar, nach dem ungewöhnlichen Sondheim Musical "Assassins" kein griffigeres Stück auszuwählen. Denn "Bat Boy" erzählt die Geschichte eines Aussenseiters. Die Premiere im Rosengärtchen war Ergebnis einer durchdachten Inszenierung (Martin Schmidt, Julian Goletzka, Regina Grundmann), die das zahlreiche Publikum begeistern konnte.

Kreis-Anzeiger (10.06.2008)

Cast & Crew

Handlung

In einer Höhle werden die Kinder Rick, Ron und Ruthie Taylor von „Bat Boy“ angefallen, einer Mischung aus Fledermaus und Junge. Bat Boy wird gefangen und dem Tierarzt Dr. Parker übergeben, damit er ihn einschläfert. Parkers Frau Meredith jedoch hat Mitleid mit dem armen Wesen und bittet ihren Gatten , bat Boy in der Familie aufwachsen zu lassen. Dr. Parker willigt ein – in der Hoffnung, in die reichlich zerrüttete Ehe möge die frühere Harmonie und Leidenschaft zurückkehren.

So erhält bat Boy bei den Parkers daheim Unterricht und lernt Englisch von BBC-Kassetten. Sein erstklassiges Benehmen wir nur hin und wieder von schwer zu unterdrückenden Anfällen von Blutgier getrübt. Nicht zuletzt Parkers Tochter Shelley beobachtet Bat Boys Wandlung von einem gruseligen Haustier zu stattlichen jungen Mann mit Wohlwollen. Allerdings: Das Haus verlassen darf Bat Boy mit seinem ungewöhnlichen Erscheinen nicht. Als im Dorf, das von einem mysteriösen Rindersterben heimgesucht wird, eine religiöse Erweckungszeremonie gefeiert werden soll, begehrt Bat Boy auf. Er will sich nicht länger wegschließen lassen und zeigt sich der Menge. Der Anfängliche Schrecken wandelt sich schnell in eine allgemeines Freudenfest – bis Dr. Parker erscheint und verkündet, Bat Boys Biss habe Ruthie Taylor getötet. Eine Hetzjagt beginnt. Bat Boy flieht mit Shelley in den Wald, wird aber schließlich gestellt. Um ihn zu retten, enthüllt Meredith Parker wiederstrebend ihr schreckliches Geheimnis um Bat Boys Herkunft – aber es ist zu spät, um den blutigen Showdown noch abzuwenden.

Bat Boy in der Weekly World News

Seit am 23. Juni 1992 die Weekley World News über die Entdeckung eines Fledermaus-Jungen in einer Höhle in West-Virgina berichtete, verfolgte die amerikanische Öffentlichkeit gebannt seinen Werdegang. Der allgemeinen Welle von Abscheu und Schrecken über das Wesen wollten drei Menschen ein Zeichen des Mitleids und der Sympathie entgegensetzen: sie brachten Bat Boys Geschichte auf die Bühne. Trotz des hohen Trash-Faktors gelang Keythe Farey und Brian Flemming eine bewegende Liberetto, das beweist: In Bat Boy steckt mehr als Fangzähne und Blutdurst. Dem Hirn von Laurence O’Kneefe, Komponist des Musicals “La Cava”, entsprangen mitreißende Musiknummern. Rap, rock, Revuenummer, Ballade – Kein Musikstil ist vor ihm sicher, “Bat Boy” ist ein schriller Musical-Spaß, der jeden B-Movie in den Schatten stellt und das Zeug hat, zum Kultstück á la “Rocky Horror Show” oder “Der kleine Horrorladen” zu werden.

Entstehung

„Bat Boy“ ist ein schriller Musical-Spaß, der jedes B-Movie in den Schatten stellt und das Zeug hat, zum Kultstück ähnlich „Rocky Horror Picture Show“ oder „Der kleine Horrorladen zu werden.“ Obgleich voll von Blut, Gewalt, Inzest und Sex zwischen den Arten, gewann „Bat Boy: The Musical“ verschiedene Auszeichnungen und einhellig begeisterte Kritiken.
Die New York Times erklärte: »It’s remarkable what [this show’s] intelligent wit can accomplish«. Die New York Post bezeichnete das Musical als »instant classic« und John Lahr nannte es im New Yorker »a giggling cult hit« und »the only play in the history of the theatre whose hero ends Act I with a rabbit in his mouth, and who moves on in Act II to an entire cow’s head.«
Nicht zufällig feierte das Stück seine Weltpremiere an Halloween. Laurence O’Keefe, der die Idee zu „Bat Boy“ hatte, hat sich seine Lorbeeren als Dirigent, Arrangeur, Texter und Komponist erworben. Er schrieb Musik für Film und Fernsehen sowie fürs Theater. Lange Jahre arbeitete er für die Hasty Pudding Theatricals, Amerikas älteste Travestie-Show. Ausgezeichnet wurden seine Kompositionen für Molières „Der eingebildete Kranke“ sowie seine Musicals „Euphoria“ und „Bat Boy“. Unter anderem erhielt er den LA Weekly Award für das Musical Of The Year. Für „Bat Boy“ war kein Musikstil vor O’Keefe sicher: Rap, Rock, Revue-Nummern, Ballade und Country finden sich wie selbstverständlich zu einer mitreißenden Musik zusammen.
Das Ganze begann mit einer Story im Magazin Weekly World News, einem wahrhaft kuriosen Presse-Erzeugnis. Zwischen Infos für UFO-Jäger, Verschwörungstheorien und erregenden Bildern von nackten Frauen fand Laurence O’Keefe hier die Geschichte, wie in einer Höhle in der Nähe des Städtchens Hope Falls in West-Virginia ein Fledermausjunge, ein Wesen mit spitzen Ohren und messerscharfen Fangzähnen eingefangen wurde – offenbar halb Mensch, halb Fledermaus. Diese Schauergeschichte faszinierte ihn auf Anhieb. Und nicht nur ihn. Die Geschichte vom Jungen, der wie Dracula immer mal wieder frisches Blut zum Leben braucht, erzeugte in der Öffentlichkeit eine regelrechte Welle von Abscheu und Schrecken. Wer immer sich diese Geschichte ausgedacht (oder gar gefunden?) hatte, hatte einen Nerv getroffen. Ganz offensichtlich hatte er bei seinen Lesern tiefere Schichten erreicht.
Die Autoren Keythe Farley und Brian Flemming sowie Laurence O’Keefe begannen ihre Zusammenarbeit zu „Bat Boy“ mit der Frage: Ist diese Kreatur wirklich so gefährlich oder wird sie einfach nur missverstanden? Geht es um puren Schrecken und Nervenkitzel? Fühlen wir uns vom Fledermausjungen abgestoßen, weil er anders ist als wir oder nur, weil er genau das offenbart, was wir alle insgeheim in uns tragen? Einsamkeit, Angst und Begierden, die für uns oder andere tödlich werden können. Je weiter die Arbeit am Musical voranschritt, desto mehr entfernte sich das Libretto von der ursprünglichen eindimensionalen Geschichte. Aus der anfänglich wilden und blutrünstigen Bestie wurde ein (zumindest partiell) liebenswerter Mensch. Bat Boy lernt sprechen, wird Teil einer typisch amerikanischen Mittelstands-Familie und akzeptiert sich nach und nach selbst als das Geschöpf, das er ist. Er versucht nun, ein Teil der Gesellschaft zu werden. Während eines Gottesdienstes gelingt es dem Wesen beinahe, die Herzen seiner Nachbarn zu erweichen und Aufnahme in die Gemeinschaft zu finden.
Doch grausige Verstrickungen aus der Vergangenheit führen zu einem grotesken, mörderischen Showdown. Auch die Kleinstadt Hope Falls, in der die Magazin-Story und das Musical spielen, wurde während der Arbeiten an Textbuch und Musik immer differenzierter und interessanter. Im Musical hat Hope Falls schon bessere Zeiten gesehen. Die ehemals gewinnbringenden Kohlegruben sind stillgelegt und die Bergleute versuchen sich mit wenig Erfolg in der Viehzucht. Leider rafft eine geheimnisvolle Viehseuche die Kühe reihenweise hin und bringt die Menschen von Hope Falls zur Verzweiflung.
Dann die scheinbare Erklärung: Die drei Teenager Rick, Ron und Ruthie Taylor entdecken in einer Höhle den Fledermausjungen, überwältigen ihn und bringen ihn zum Tierarzt, der ihn einschläfern soll. Parkers Frau Meredith hat jedoch Mitleid mit dem armen Geschöpf und bittet ihren Mann, ihn in der Familie aufwachsen zu lassen. Dr. Parker willigt ein − in der Hoffnung, in die reichlich zerrüttete Ehe werde dadurch die frühere Harmonie und Leidenschaft zurückkehren. Bald wird klar, in Bat Boy steckt mehr als Fangzähne und Blutdurst. Bat Boy erhält Sprach- und Benimmunterricht (beides mit BBC-Kassetten), findet Liebe, und es könnte nun alles so schön werden, wären die Menschen nicht, wie sie sind. Und bräche bei dem Fledermausjungen der Blutdurst nicht immer mal wieder durch …
Außerhalb der USA war „Bat Boy“ vor allem in Japan, Korea und Großbritannien außerordentlich erfolgreich. In Deutschland wurde „Bat Boy“ bislang nur in München und in Wetzlar gespielt.